Der Lausacker
Das Landschaftsschutzgebiet Lausacker erstreckt sich über eine Gesamtfläche von ca. 20 Hektar im Bonner Norden (Bonn-Graurheindorf). Aufgrund seiner besonderen Lage zwischen Mondorfer Bach, Rhein und Siegmündung stellt diese historisch gewachsene und extensiv genutzte Kulturlandschaft ein unverzichtbares Bindeglied dar, um die vielfältigen Biotope und Naturschutzgebiete in diesem dicht besiedelten Raum zu verbinden (Biotopvernetzung).
Über die Jahrhunderte haben sich hier und auf den angrenzenden Freiflächen verschiedenste Lebensräume für Flora und Fauna in der Kulturlandschaft entwickelt, dies insbesondere durch ein Miteinander von Mensch und Biosphäre. Zwischen Acker(brach)flächen, Streuobstwiesen und Hecken sowie Feuchtwiesen, Steh-/Fließgewässern und Altbaumbeständen finden sich heute z.B. Feldlerchen & -hasen, Gartenschläfer, Flusskrebse und Eisvögel.
Dieses Miteinander gilt es mehr denn je zu erhalten und ist von großer Bedeutung für das gesamte Bonner Stadtgebiet sowie darüber hinaus. Der Grünkorridor bildet eine unverzichtbare Frischluftschneise für Bonn. Neben der Erleichterung von Frischluftzirkulation, trägt das Gebiet zur Sauerstoffproduktion sowie Reduktion der (Fein-)staubbelastung bei.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und damit einhergehenden Wetterextremen trägt dieses weitestgehend unbebaute Gebiet zur Temperaturregulierung und Kohlenstoffbindung bei, fungiert als Retentionsfläche bei Starkregen und Hochwasser und speist gleichzeitig das Grundwasser.
All diese kostenlosen Ökosystemleistungen unterstützen darüber hinaus die Erreichung von Klima- und Biodiversitätsschutzzielen der Stadt Bonn, aber schlussendlich auch jene zu denen sich Deutschland international verpflichtet hat.
Für die Anwohner*innen in Bonn, stellt der Lausacker aber in ganz besonderem Maße die Möglichkeit der Naherholung vor der Haustür dar und ermöglicht im Sinne der sozialen Teilhabe und Integration, allen Menschen im Gebiet, unabhängig von Herkunft oder Alter, den Zugang zu und das Erleben von Natur.